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In den letzten Jahren ist eine Welle von Protest zu beobachten, der den Stillstand der etablierten Politik beklagt und mehr Bürgerbeteiligung einfordert, diesen Anspruch auf Teilhabe aber unter autoritäre und exkludierende Vorzeichen stellt. Tatsächlich geben postdemokratische Tendenzen bei der Bewältigung der globalen Finanz- und Eurokrise und die Beschränkung politischer Akteur*innen auf das Management vermeintlicher Sachzwänge Anlass, die Responsivität der Politik infrage zu stellen. In der Folge hat sich ein politischer Raum geöffnet, der zunehmend von Bewegungen und Parteien der Neuen Rechten ausgefüllt wird. Konstellationen der Entfremdung der Politik von den Bürger*innen sind auch hinsichtlich der Stadtentwicklung zu beobachten, etwa in den Auseinandersetzungen um die lokale Aufnahme und Integration Geflüchteter, die Regulierung des Wohnungsmarktes oder die Umsetzung von Großprojekten. Es ist bisher noch wenig erforscht, inwiefern diese und andere städtische Konflikte an grundlegende Erwartungen, Ansprüche und Bedürfnisse von Stadtbewohner*innen rühren, so dass die Neue Rechte hier ein Mobilisierungspotenzial findet. Der Schwerpunkt „Stadt von rechts?“ soll dazu beitragen, das Verhältnis von Urbanität und neurechten bzw. rechtspopulistischen Bewegungen genauer zu untersuchen.